Bundespflegekammer übernimmt Plattform #pflegereserve

Vermittlungsbörse für Pflegefachkräfte in der Corona-Pandemie

Seit dem 1. Januar 2021 betreibt die Bundespflegekammer die Online-Plattform www.pflegereserve.de, die von der Bertelsmann Stiftung im vergangenen Jahr entwickelt und heute übergeben wurde. Mit ihr können Pflegefachpersonen, die aktuell in einem anderen Beruf arbeiten oder ihre Pflegetätigkeit zeitlich ausweiten wollen, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser oder Behörden in der Corona-Krise unterstützen.

Die Bundespflegekammer zeichnet sich ab sofort für die Vermittlungsbörse #pflegereserve verantwortlich und betreibt diese im Auftrag der Bundesregierung. Dort können sich Pflegefachpersonen, Assistenz- und Betreuungskräfte sowie Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschaftsassistenzen, aber auch medizinische Fachangestellte kostenfrei registrieren und während der Corona-Pandemie helfen. „Mit dieser Plattform möchten wir dazu beitragen, die Engpässe in Einrichtungen und Krankenhäusern zu reduzieren. Wir bringen die Pflege-Reservistinnen und -Reservisten mit Krankenhäusern und Pflegeinrichtungen zusammen, bei denen aufgrund der Pandemie besondere Personalknappheit herrscht“, erklärt Patricia Drube, Mitglied des Präsidiums der Bundespflegekammer und Präsidentin der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein, die Intention der bundesweiten Plattform.

Die Bundespflegekammer betreibt und evaluiert die Online-Plattform #pflegereserve im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums (BMG). Diese von der Bertelsmann Stiftung entwickelte Initiative läuft seit März 2020 mit großem Erfolg und wurde heute von der Stiftung an die Bundespflegekammer übergeben. Es haben sich bis dato bereits 2.775 Pflegefachpersonen über die Seite registriert, davon 1.467 mit vollständigen Profilen. 1.080 Versorgungseinrichtungen mit insgesamt 1.449 Standorten haben sich ebenfalls schon auf der Plattform eingetragen. Bislang sind 439 Pflegefachpersonen über die #pflegereserve vermittelt worden. „Wir sehen, dass der Bedarf da ist, und glücklicherweise auch die Bereitschaft der Pflegenden, sich zu engagieren“, freut sich Drube. „Gerade in diesen Zeiten, in denen die Corona-Testungen in Pflegeeinrichtungen und andernorts sehr viel Zeit und Personal erfordern, sind wir froh über die freiwillige Unterstützung der Pflegefachpersonen, die wir über die Plattform aktivieren konnten und immer noch können“, erklärt sie weiter. Sie hoffe, dass sich auch weiter noch viele Freiwillige auf der Plattform registrieren. Denn es sei gemeinsames Ziel der Bundespflegekammer und des BMG, die Kernbelegschaft in den Einrichtungen zu entlasten und bei der Sicherstellung der Pflege in dieser schwierigen Zeit zu helfen.

Wer steckt hinter der #pflegereserve?

Die von der Bundespflegekammer betriebene #pflegereserve wird von Verbänden und Organisationen wie dem Deutschen Pflegerat, der Bertelsmann Stiftung, dem Deutschen Pflegetag, dem Sozialverband Deutschlands, der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe, den Brückenköpfen, dem Hauswirtschaftsrat und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe getragen. Das Deutsche Rote Kreuz und der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe empfiehlt die Plattform. Ebenfalls mit an Bord sind zahlreiche offizielle Stellen wie die Länder Baden-Württemberg, Brandenburg, die Freie und Hansestadt Hamburg sowie die Hansestadt Bremen, aber auch das Sozial- und Integrationsministerium Hessen sowie das Gesundheitsministerium Thüringen und die drei Landespflegekammern.

Ziel ist, Corona-bedingte Personalengpässe abzumildern und die pflegerische Versorgung sicherzustellen. Pflege-Reservisten können zum Beispiel Pflegefachpersonen sein, die sich zurzeit in einem Studium befinden und nebenbei weiterhin pflegerisch tätig sein wollen. Ebenfalls in Frage kommen aber auch Personen, die in ihrem derzeitigen Beruf in Kurzarbeit sind oder von ihrem aktuellen Arbeitgeber für Hilfseinsätze freigestellt werden. Aber auch Pflegefachpersonen, die nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten, in der Pandemie aber ihre ehemaligen Kolleginnen und Kollegen unterstützen wollen, sind jederzeit willkommen.

Was bedeutet #pflegereserve eigentlich?

Der Begriff Reserve steht laut Duden für „etwas, was für den Bedarfs- oder Notfall vorsorglich zurückbehalten, angesammelt wird.“ Die Pflegereserve umfasst demnach alle „passiven“ Pflegefachpersonen, sind zwar nicht gezielt – wie beispielsweise bei der Bundeswehr oder im Fußball – angesammelt oder zurückbehalten wurden, aber dennoch da sind; der Bedarfsfall ist mit der Covid-19-Pandemie eingetreten. Die Pflege-Reservisten können dabei an verschiedenen Stellen unterstützen: direkt bei der Betreuung von Covid-19-Patienten oder auch bei der Durchführung von Schnelltests in Pflegeeinrichtungen. Darüber hinaus ist es möglich, sie mit entsprechender Vorqualifikation auch so einzusetzen, dass sie Lücken füllen, die durch Umschichtung oder Erkrankung beim Stammpersonal entstehen.

Weitere Details zur #pflegereserve finden Sie unter www.pflegereserve.de

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